Es ist kein Geheimnis, dass der Komponist Bedrich Smetana kein allzu fleissiger Student war. 1840 schickten ihn seine Eltern nach Pilsen, in die Obhut seines älteren Cousin Prof. Frantisek Josef Smetana, damit er dort sein Studium zumindest beendet. Der junge Mann galt in Pilsen als der beliebte 'salonlöwe', den die Städter gerne in ihre Gesellschaft einluden, weil er vor allem als hervorragender Pianist berühmt war. In Pilsen hat er viele Klavierstücke geschrieben - vor allem Polkas, die er seinen Verehrerinnen und sonstigen Lieben widmete. Die Handschrift einer der Polkas, die er 1842 komponierte, verlor Smetana. Bei einem Aufenthalt in Göteborg in den 1850er Jahren kam sie ihm wieder in den Sinn. Er schrieb sie einfach noch einmal, widmete sie seiner schwedischen Freundin Fröjda Benecke und nannte sie 'Aus dem Studentenleben'. Benecke hat Smetanas Handschrift sorgfältig aufbewahrt und sie erst 1912 nach Böhmen geschickt, wo die Polka in eben diesem Jahr erstmalig erschien. Die ursprüngliche Fassung fand sich eines Tages ebenfalls wieder und wurde 1924 von Prof. Zdenek Nejedly (orchestriert von Isa Krejci) herausgegeben. Die dreiteilige kleine Komposition im markanten Sechzehnteltakt zeigt Smetanas musikalische Reife, die ihn auch schon in jungen Jahren als grossartigen Komponisten auszeichnete.